Über das höchste Gebirge der Welt aus eigener Muskelkraft und das auch noch Nonstop – so lautete die Idee von Extremradsportler Jacob Zurl im Jahr 2014, nachdem er zwei Jahre zuvor den 48h-Höhenmeter-Weltrekord gebrochen hatte und sich nach einer neuen Herausfoderung umsah.
„Zuerst selbstsicher und dann doch Skeptisch ob ich das wohl schaffen werde!“ – Jacob Zurl
Bereits drei Wochen vor dem eigentlichen Rekordversuch trainierte Zurl in der kleinen Stadt Leh (3.500m) im indischen Himalaya, um sich an die Höhe und klimatischen Bedingungen zu gewöhnen. Seiner eigenen Einschätzung nach war er überzeugt, dass die Himalaya-Überquerung auf der Route des Manali-Leh Highways in 48h, also zwei Tagen möglich sei. Doch kurz vor der geplanten Durchführung kamen Zweifel auf. Das Training in der Höhe ist sehr anspruchsvoll – bereits auf 3.500Hm halbiert sich die körperliche Leistung. Gerade längere Ausdauertrainingseinheiten fordern den Körper mehr als gewohnt und auch die Regeneration ist gemindert. Die neuen Erfahrungen ließen Zurl zunächst an der Machbarkeit zweifeln.
„Nonstop“ bedeutet nicht, nie stehen zu bleiben, sondern die Stoppuhr zu Beginn des Rekordversuches zu starten und erst im Ziel wieder zu stoppen. Da die Geschwindigkeit eines Radfahrers nicht sehr hoch ist und eventuelle Pausen für Ernährung, Toilettengang, Schlafpausen oder medizinische Check-Ups viel Zeit brauchen, liegt es an vor allem an der mentalen Stärke des Sportlers, die Pausenzeiten so gering wie möglich zu halten, um schließlich doch in sehr kurzer Zeit eine so immense Distanz zurückzulegen.
Am 4. August 2014 um 11:00 Uhr Ortszeit startete Zurl die Nonstop-Fahrt in Manali. Es war eine sehr anspruchsvolle Fahrt. Insbesonders als die erste Nacht anbrach und der zweite Pass, der Baralacha La auf 4.890m, überquert wurde, war es für Zurl sehr schwer. Ständig auf Hochebenen mit mehr als 4.000m Höhe, die kühle Luft, die Dunkelheit, die notwendige Konzentration, …. forderten ihn sehr. Letztlich konnte er das Ziel am Kharung La auf 5.379m nach gerade einmal 38h 40min erreichen. Seine Nonstop-Überquerung wurde mit der Kamera begleitet und die anschließende Dokumentation auf zahlreichen Filmfestivals weltweit ausgestrahlt – nachwievor kann sie über die Homepage https://www.
Bereits im selben Jahr wünschte sich Jacob Zurl diese Tour erneut zu fahren und in den imposanten Himalaya zurückzukehren. Seit 2015 organisiert er nun mit dem österreichischen Reisebüro Elmundo eine Radreise über den Himalaya in Verbindung mit der 6.000er Besteigung des Stok Kangri. Weltweit ist er der einzige Anbieter dieser speziellen und außergewöhnlichen Reise.
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